Er hat sich entschieden: In der stramm konservativen schweizer Zeitung „Weltwoche“ kündigt Jörg Kachelmann an, er werde nun „mit schweizer Gründlichkeit“ gegen alle Frauen vorgehen, die über ihn Lügen verbreiten. Und zwar „mit allem, was meinen Anwälten einfällt“. Solche Racheimpulse sind zwar verständlich (wenn man einmal unterstellt, dass er tatsächlich unschuldig ist). Ob sich jemand, der offenbar auch künftig in den Medien tätig sein will, damit aber langfristig einen Gefallen tut? Sympathisch wirkt ein solcher Rache-Engel nicht. Erinnert ein wenig an die Selbst-Kreuzigungs-Aktion von Matthieu Carriere. Sinnvoller wäre mir der „Mir ist sehr übel mitgespielt worden, aber ich bleibe der humorvolle Jörg Kachelmann“- Ansatz erschienen. Aber er wird die Strategie schon mit seinem „Medienanwalt“ Ralf Höcker abgestimmt haben (ja, das ist derselbe, der früher mit seinen drei „Lexika zu populären Rechtsirrtümern“ plus komplementären Vorträgen durch’s Land getingelt ist). Hier das vollständige Interview